Flüssiggaspumpe
Die Flüssiggaspumpe ist eine Kreiselpumpe zur Förderung verflüssigter Kohlenwasserstoffe, wie sie als Propan, Butan, Propylen und Ethylen in Raffinerien bei der Destillation von Erdöl anfallen. Diese werden allgemein als LPG (Liquefied Petroleum Gas) bezeichnet und im Temperaturbereich um minus 104 °C gefördert.
Darüber hinaus dient die Flüssiggaspumpe der Förderung von verflüssigtem, überwiegend aus Methan bestehendem Erdgas. Dieses wird allgemein als LNG (Liquefied Natural Gas) bezeichnet und im Temperaturbereich um minus 161 °C gefördert.
Je nach Verwendungszweck werden in Anlagen zur Verflüssigung, Verdampfung, Abfüllung und Lagerung von LPG und LNG verschiedene Pumpenbauarten eingesetzt wie bspw. horizontale ein- oder mehrstufige Raffineriepumpen in Prozessbauweise oder Varianten dieser Baureihen als Vertikalpumpen. siehe Abb. 1 Flüssiggaspumpe
siehe Abb. 2 Flüssiggaspumpe und Abb. 2 Raffineriepumpe
Für größere Förderhöhen werden mehrstufige, überwiegend vertikal angeordnete Topfpumpen verwendet. Deren Wellendurchführungen sind mit mechanischen Wellendichtungen versehen. Je nach Betriebsverhältnissen werden entweder einfachwirkende Metallfaltenbalg-Gleitringdichtungen oder doppeltwirkende entlastete Gleitringdichtungen in "back-to-back"-Anordnung mit Sperrflüssigkeit gewählt.
Da Flüssiggase meist erst in der Nähe ihres Siedepunktes (siehe Dampfdruck) gefördert werden können, kommt dem erforderlichen NPSH-Wert große Bedeutung zu (siehe Saugverhalten). So reicht bei konventionellen Kreiselpumpen der NPSH-Wert meist nicht aus, um Behälter bis auf einen Flüssigkeitsstand von wenigen Zentimetern entleeren zu können. Aus diesem Grund wird bei der Tankentleerung häufig mit Vorsatzläufern gearbeitet. siehe Abb. 1 Vorsatzläufer und Zulaufbedingungen
Alle förderflüssigkeitsberührten Metallteile sind bei der Flüssiggaspumpe aus geeigneten kaltzähen Werkstoffen hergestellt. Neben den Chrom-Nickel-Stählen werden auch Aluminiumlegierungen verwendet.