Raffineriepumpe

Raffineriepumpen sind Pumpen zur Förderung von Erdöl und davon abgeleiteten Produkten in Raffinerien, petrochemischen Anlagen und der chemischen Industrie. Sie werden im Temperaturbereich von 120 °C bis +450 °C bei Drücken bis etwa 65 bar eingesetzt. 

Da die zu fördernden Flüssigkeiten häufig leichtflüchtig und feuergefährlich sind, werden für die vom Fördermedium berührten Pumpenteile ausschließlich zähe Werkstoffe wie unlegierter Stahl-, Chromstahl- oder seltener Sphäroguss verwendet. Von besonderer Bedeutung ist der erforderliche NPSHR-Wert, der bei der Wahl der Antriebsdrehzahl und Pumpenbauart entscheidend ist. 

Die Raffineriepumpe wird zum überwiegenden Teil als einstufige horizontale Spiralgehäusepumpe in Prozessbauweise gefertigt. siehe Abb. 1 Raffineriepumpe

Je nach den Betriebsverhältnissen und insbesondere aus Gründen des Saugverhaltens werden horizontale oder vertikale mehrstufige Pumpen als Topfpumpe und horizontal und beidseitig gelagerte, zweiströmige Maschinen eingesetzt. siehe Abb. 2 und 3 Raffineriepumpe

Für Raffineriepumpen sind bestimmte Bauvorschriften üblich. Bekannt sind die Vorschriften des American Petroleum Institute (API 610) und der International Standard Organisation (ISO 13709). In diesen Vorschriften werden die eigentlich für schwere Betriebsverhältnisse geeigneten Raffineriepumpen näher beschrieben, die als "heavy-duty"-Ausführung bezeichnet werden. Je nach auftretender Betriebstemperatur sind hier auch konstruktive Einzelheiten wie die Fuß- und Stutzenanordnung, Gehäuseteilung, Abdichtung und Grenzen für Lagerkühlung festgelegt. Die Wellendichtungen von Raffineriepumpen bestehen meist aus Gleitringdichtungen in vielfältigen Bauarten und Anordnungen. Diese und ihre Fahrweise werden in der API 682 oder ISO 187498 beschrieben. 

Großer Wert wird auf eine stabile und schwere Konstruktion gelegt, da die fast immer heißen Rohrleitungen die Raffineriepumpe und die Grundplatte mit erheblichen Kräften sowie Momenten belasten. Diese müssen sicher und ohne Verformung von Pumpe und Grundplatte aufgenommen werden können (siehe Stutzenbelastung).


Prozesspumpe RPH