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- Geschäftsbericht 2023
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Sehr geehrte Aktionäre und Geschäftsfreunde,
KSB blickt auf ein außergewöhnliches Geschäftsjahr zurück, in dem das Unternehmen trotz schwieriger weltpolitischer Rahmenbedingungen wesentliche Geschäftszahlen gesteigert hat.
Angespannte Weltlage
Der Jahresbeginn war noch geprägt durch die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Gasmangellage, verbunden mit gestiegenen Gaspreisen, stellte insbesondere die fertigende Industrie in Deutschland vor Herausforderungen. An den Beschaffungsmärkten sorgte das Abebben der Inflationswelle sowie eine leicht verbesserte Verfügbarkeit wichtiger Zukaufteile für etwas Entspannung.
Unsere Hoffnung auf eine Erholung der weltpolitischen Lage hat sich leider nicht erfüllt. Der Krieg in der Ukraine ging unvermindert weiter. Im zweiten Quartal verschärften sich die Befürchtungen um die globalen Wirtschaftsbeziehungen aufgrund des schwelenden China-Taiwan-Konfliktes. Gestiegene Zinsen sorgten für sinkende Investitionen. Seit dem Angriff auf Israel im Oktober befindet sich die Gaza-Region im Krieg. Diese schwerwiegenden Ereignisse führten zu einer weiteren Erschütterung der gewohnten globalen Ordnung und einer andauernden Verunsicherung in der Weltwirtschaft.
Europa, insbesondere Deutschland, litt unter inflationsbedingter Kaufzurückhaltung und allgemeiner Verunsicherung. In Summe ergab sich ein negatives Wachstum in Deutschland.
Wir sind die vielfältigen Herausforderungen mit Zuversicht angegangen und haben das Unternehmen nicht nur auf stabilem Kurs gehalten, sondern auch weiter nach vorne entwickelt.
Gute Marktaufstellung
Als große Stärke von KSB hat sich 2023 wieder die globale Aufstellung des Unternehmens erwiesen. Mit unseren regionalen Produktionswerken im weltweiten Verbund versorgen wir unsere Kunden in allen Schlüsselmärkten schnell mit hochwertigen Produkten. Die konsequente Ausrichtung aller Aktivitäten auf die Marktbedürfnisse führte zu einem guten Auftragseingang trotz starkem Wettbewerb in nahezu allen Marktbereichen.
Konjunkturelle Abschwächungen, wie in der Baubranche oder dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau, die insbesondere das Wachstum in den Bereichen Gebäudetechnik und Allgemeine Industrie dämpften, wurden von den positiven Entwicklungen in den Marktbereichen Bergbau, Petrochemie / Chemie, Energie und Wasser kompensiert. Das breite Produktangebot von KSB erwies sich als Vorteil.
Das starke Ergebnis ist gestützt durch eine hohe Kostendisziplin im Konzern. Eine konsequente Fokussierung auf das Service- und Ersatzteilgeschäft unter der Marke KSB SupremeServ hat entscheidend zum profitablen Wachstum des Gesamtunternehmens beigetragen.
Dieser geschäftliche Erfolg spiegelt sich in der steigenden Bewertung von KSB an den Finanzmärkten und schließlich in der Aufnahme in den SDAX im Dezember wider.
Strategie 2030
Ein Meilenstein war die Verabschiedung der Strategie „Mission Ten30“, die neben dem Ziel, bis 2030 eine Profitabilität von zehn Prozent zu erwirtschaften, zahlreiche Ziele und Maßnahmen bündelt, um das Unternehmen weiter voranzubringen. Bisherige Programme, wie die Kostensenkung in der KGaA, wurden erfolgreich abgeschlossen.
Megatrends als Chancen
Mit unserem langjährigen Wissen im Flüssigkeitstransport profitieren wir nicht nur von den großen Megatrends und Herausforderungen in der Welt, sondern gestalten diese mit neuen Technologien aktiv mit.
Der zunehmende Bedarf an Elektromotoren durch E-Mobilität und die Erzeugung von Solar- und Windenergie werden die Nachfrage nach Kupfer und in der Folge nach Pumpen im Bergbau steigern. Auch der Marktbereich Energie wird durch die Veränderung des Energiemixes neue Potenziale erschließen. Im Marktbereich Petrochemie/Chemie wird KSB bei der Wasserstofferzeugung sowie Carbon Capture technologische Maßstäbe setzen. Die wachsende Weltbevölkerung und Urbanisierung stellen große Anforderungen an die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Hinzu kommen Wetterextreme infolge des Klimawandels, deren Folgen wir mit einem zukunftsweisenden Wassermanagement mittels Pumpen abmildern können.
Weltweite Investitionen
KSB hat sein weltweites Investitionsvolumen 2023 auf 136 Millionen Euro erhöht und in allen Schlüsselmärkten in den Ausbau und die technologische oder energetische Modernisierung der Standorte investiert. In Frankenthal nahm KSB eine neue Heizzentrale in Betrieb und spart so jährlich 900 Tonnen CO2 ein. Am Standort Pegnitz verabschiedete KSB ein umfassendes Zukunftskonzept mit 25 Millionen Euro Investition in Kapazitätserweiterungen und nachhaltige Fertigung. In Indien wurde ein neuer Bürokomplex in Betrieb genommen und in China der Bau einer modernen Fertigungsstätte für Chemiepumpen begonnen.
Mitarbeiter-Engagement
Die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist eine wesentliche Säule des Unternehmenserfolges – und meine persönliche Herzensangelegenheit. Ohne engagierte Menschen, die Wandel als Chance sehen, ist eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung nicht möglich. Gleichzeitig werden die Sinnhaftigkeit des unternehmerischen Handelns und die soziale Kompetenz des Unternehmens immer wichtiger, um die besten Talente zu gewinnen. So haben wir weltweit vielfältige Maßnahmen ergriffen, um die Unternehmenskultur zu fördern und die Verbundenheit mit dem Unternehmen zu festigen.
Die Marke KSB
Gestärkt von der nachhaltig positiven Unternehmensentwicklung, seinem strategischen Anspruch und seiner marktführenden Position hat KSB im Geschäftsjahr auf Markenbekanntheit als „Global Champion“ gesetzt. Um die positive Veränderung auch im Markenauftritt sichtbar zu verankern, überarbeiten wir derzeit unser Logo, den zugehörigen Claim und unsere Unternehmenswerte. Eine erste Vorschau finden Sie exklusiv im PDF des KSB-Geschäftsberichts auf Seite 13!
Das Geschäftsjahr 2024
Auch im neuen Geschäftsjahr rechnen wir mit vielfältigen Herausforderungen. Das Jahr wird geprägt sein durch politische Wahlen in Schlüsselmärkten wie Indien, den USA, Südafrika, aber auch Europa. Eine unsichere Zinsentwicklung, globale Konflikte und derzeit fehlende Wachstumsimpulse in Schlüsselnationen führen dazu, dass wir nicht mit einem spürbaren Aufschwung rechnen. Unsere Zuversicht, das Unternehmen weiterzuentwickeln, jedoch bleibt. Wir sind resilient aufgestellt und werden auch im Geschäftsjahr 2024 wieder substanziellen Wert für unsere Aktionäre, Mitarbeiter und Geschäftspartner schaffen.
Dr. Stephan Timmermann
Sprecher der Geschäftsleitung