CHANCEN MUTIG ERGREIFEN
Die Zukunft ist naturgemäß ungewiss, steckt aber voller spannender Möglichkeiten. Davon sind zumindest Dr. Stephan Timmermann, Sprecher der Geschäftsleitung von KSB, und vier junge Nachwuchskräfte des Unternehmens überzeugt. Im Interview erzählen sie, wie sie ihre Zukunft sehen und wie sie mit Herausforderungen umgehen.
Dr. Stephan Timmermann, Sprecher der Geschäftsleitung, spricht mit vier KSB-Nachwuchskräften über ihre Zukunftspläne.
Vanessa, Rida, Louis und Endrit, wir haben vereinbart, dass wir uns duzen. Ihr alle steht am Anfang eurer beruflichen Karriere bei KSB. Welche Pläne habt ihr für eure Zukunft?
Louis Becker: Ich arbeite in der Montage unserer Wassernormpumpen und besuche nebenbei die Meisterschule. Das möchte ich schaffen und vielleicht danach sogar noch ein Maschinenbaustudium dranhängen.
Rida Naz: Ich schreibe gerade an meiner Masterarbeit zum Thema Prozessmanagement bei KSB. Danach suche ich eine Traineestelle oder einen Direkteinstieg in einen Job. Auch eine Doktorarbeit könnte ein Thema werden.
Endrit Bozhdaraj: Mein Ziel ist es, erst mal meine Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Dann würde ich gerne den Techniker machen. Später möchte ich dann als Ausbilder arbeiten.
Vanessa Kießling: Auch ich möchte erst mal meine Ausbildung zur Kauffrau für Digitalisierungsmanagement so gut wie möglich abschließen. Danach stehen mir bei KSB viele Türen offen, um mich weiterzubilden. Reizvoll wäre es, ins Ausland zu gehen. Konkrete Pläne habe ich aber noch nicht.
„Jedes Problem hat eine Lösung“,
sagt Endrit Bozhdaraj, der bei KSB eine Berufsausbildung zum Zerspanungsmechaniker macht.
Herr Dr. Timmermann, Sie sind Sprecher der Geschäftsleitung von KSB. Erinnern Sie sich noch an Ihre ersten Schritte ins Arbeitsleben und Ihre damaligen Erwartungen?
Stephan Timmermann: Daran erinnere ich mich noch sehr gut. Damals waren die Perspektiven für junge Ingenieure glänzend. Die großen Unternehmen boten Nachwuchstraineeprogramme. Ich interessierte mich aber für Konkretes, eine Aufgabe, bei der ich das Ergebnis meiner Arbeit kurzfristig sehe. Dann hatte ich das Glück, einen Job zu finden, bei dem dies möglich war und bei dem ich schon früh viel Verantwortung übernahm. Ich durfte ein neues Fertigungswerk bei einem Maschinenbauunternehmen planen und bauen.
Welche Ratschläge geben Sie Ihren Nachwuchskräften für ihre Karriere?
Stephan Timmermann: Aus- und Weiterbildung ist wichtiger, als man manchmal glaubt. Eine gute fachliche Qualifikation schafft einen Wert für das ganze Leben. Denn Qualifikation kann einem niemand nehmen. Im weltweiten Wettbewerb mit hochqualifizierten Köpfen machen Wissen und Kompetenzen den Unterschied. Wer die Möglichkeit hat, sollte auch Auslandserfahrung sammeln. Das erweitert nicht nur den eigenen Horizont und die interkulturelle Kompetenz, sondern führt auch zu mehr Offenheit. Das alles sind wichtige Eigenschaften, die international tätige Unternehmen suchen.
Welche Rolle spielen konkrete Pläne bei der Karriere?
Stephan Timmermann: Mein Tipp: Vergessen Sie den Versuch, aktiv Karrieren zu planen und zu erreichen! Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie beeinflussen können. Ergreifen Sie mutig Chancen und liefern Sie gute Leistungen. Dann geht es automatisch voran mit der Karriere.
Rida Naz arbeitet bei KSB als Werkstudentin und schreibt an ihrer Masterarbeit über Prozessmanagement.
Was ist für euch wichtig im Arbeitsalltag?
Vanessa Kießling: Für mich ist positives Denken wichtig. Es gibt immer Aufs und Abs im Privaten wie im Beruflichen. Ich verarbeite Rückschläge leichter, wenn ich nach vorne schaue. Deshalb versuche ich, optimistisch in die Zukunft zu blicken.
Louis Becker: Ich denke, auch das Team um einen herum ist wichtig. Wer sich mit Chefs und Kollegen versteht, hat es auch bei der Arbeit leichter.
Endrit Bozhdaraj: Manchmal braucht man jemanden, der einem in den Hintern tritt. Sonst nimmt man eine Aufgabe vielleicht zu sehr auf die leichte Schulter.
Rida Naz: Um eine Sache zu Ende zu bringen, braucht es auch viel Selbstdisziplin. Für mich ist es wichtig, mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Vier Nachwuchskräfte von KSB
Vanessa Kießling
20 Jahre
Angehende Kauffrau für Digitalisierungsmanagement
Endrit Bozhdaraj
19 Jahre
Angehender Zerspanungsmechaniker
Rida Naz
29 Jahre
Arbeitet an ihrer Masterarbeit über Prozessmanagement bei KSB
Louis Becker
23 Jahre
Industriemechaniker in der Pumpenmontage bei KSB
Zu den aktuellen und künftigen Herausforderungen gehört die zunehmende Digitalisierung, die vieles verändert. Wie geht ihr damit um?
Vanessa Kießling: Heute findet die Kommunikation privat und bei der Arbeit zum größten Teil über digitale Kanäle statt, alles ist miteinander vernetzt. Ich freue mich auf das, was noch kommen wird und unseren Alltag erleichtert.
Louis Becker: Wir nutzen in unserer Abteilung eine App, um Urlaub einzutragen. Auch die Gehaltsabrechnungen bekommen wir digital auf das Smartphone, Papier haben wir gar nicht mehr. Privat nutze ich gerne ChatGPT, um zu lernen. Ich glaube, ohne künstliche Intelligenz wird es in Zukunft nicht mehr gehen.
Endrit Bozhdaraj: Auch bei uns in der Ausbildung läuft fast alles digital. So kann ich auf einem Gerät schnell mal etwas nachschauen, beispielsweise wie eine Maschine funktioniert.
Rida Naz: Vor der Digitalisierung muss man sich nicht fürchten. Im Gegenteil können wir beispielsweise durch künstliche Intelligenz die Geschäfts- und Fertigungsprozesse noch effizienter gestalten. Das schafft Kapazitäten für die Mitarbeiter, die sich dann mehr um andere Themen kümmern können.
„Begegnen Sie Veränderungen mit einem Lächeln.“
Dr. Stephan Timmermann, Sprecher der KSB-Geschäftsleitung
Herr Dr. Timmermann, jüngere Leute gehen häufig selbstverständlich mit Veränderungen wie dem digitalen Wandel um. Ältere tun sich da manchmal schwerer. Warum?
Stephan Timmermann: Die meisten Menschen wehren sich erst mal gegen Veränderungen. Womöglich wird dies stärker mit dem Alter, weil man hier seine Energie anders einsetzen möchte. Denn das kostet Energie. Aber Veränderung gehört zum Leben. Als die ersten Roboter in die Fabriken kamen, haben sie die dort arbeitenden Menschen auch nicht verdrängt, sondern unterstützt. Klar ist: Den Fortschritt kann niemand aufhalten! Deshalb sage ich auch hier: Begegnen Sie Veränderungen mit einem Lächeln. Sehen Sie weniger die Gefahren, sondern eher die Chancen, die sich bieten.
Inwiefern gilt das auch für Unternehmen wie KSB?
Stephan Timmermann: An Herausforderungen hat es den Unternehmen im Allgemeinen in den vergangenen Jahren wahrlich nicht gemangelt. Auch bei KSB war das so. Egal ob es sich um eine Pandemie, kriegerische Konflikte oder Naturkatastrophen handelt: Wir schauen immer, welchen Einfluss diese auf unser Unternehmen haben – kurzfristig und langfristig. Welche Mitarbeiter sind betroffen? Diese Fragen sind zu klären. Darüber hinaus sind meine Kollegen und ich als Geschäftsleitung tagtäglich mit Veränderungen konfrontiert, mit denen wir uns beschäftigen und für die wir Lösungen finden.
Warum hat sich KSB als besonders widerstandsfähig in den vergangenen Jahren erwiesen?
Stephan Timmermann: Bei allen Herausforderungen hilft uns, dass wir ein global agierendes Unternehmen mit zahlreichen Produkten für verschiedenste Märkte sind. Wir sind in mehr als 100 Ländern aktiv und mit dem globalen Fertigungsverbund können wir konjunkturelle Unterschiede auf der Welt ausbalancieren. Das macht uns ein Stück weit widerstandsfähiger als andere Firmen. Und wir haben Mitarbeiter, die in schwierigen Situationen zusammenstehen und ihr Bestes geben.
„Ich glaube, ohne künstliche Intelligenz wird es in Zukunft nicht mehr gehen“,
sagt Louis Becker, der als Industriemechaniker in der Pumpenmontage bei KSB arbeitet.
Wie geht ihr mit schwierigen Situationen bei der Arbeit um?
Endrit Bozhdaraj: Jedes Problem hat eine Lösung. In der Lehrwerkstatt unterstützen mich meine Kollegen immer, wenn ich mal nicht weiterkomme. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Vanessa Kießling: Gerade als neue Mitarbeiterin ist es hilfreich, sich Hilfe aus dem Team zu holen. Die Kollegen haben mich bisher immer unterstützt. Wichtig für mich: Aus schwierigen Situationen lernt man viel.
Louis Becker: Kommt darauf an, ob ich ein Problem alleine lösen kann oder ob ich Unterstützung brauche. Meistens komme ich alleine klar. Aber wenn nicht, dann ist es immer gut, sich Hilfe zu holen.
Rida Naz: Ich versuche erst mal, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu geraten. Das bedeutet, zunächst ein Problem zu analysieren und über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken.
„Den Fortschritt kann niemand aufhalten“,
sagt Dr. Stephan Timmermann. Es gelte, die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen.
Herr Dr. Timmermann, wie können wir mit Zuversicht durch das Leben gehen?
Stephan Timmermann: Mit Zuversicht durch die Welt zu gehen heißt für mich, vor allem Optimist zu sein und zu wissen, dass vieles, was einem heute als unüberwindbar erscheint, sich morgen relativiert oder von selbst gelöst hat. Und: Die Zukunft auf sich zukommen lassen, Herausforderungen erkennen und einen Plan entwickeln. Damit lassen sich viele Wege trotz möglicher Hindernisse gehen. Vielleicht nicht immer auf dem direkten, geraden Weg, aber das Ziel immer im Blick. Wer zuversichtlich durch das Leben geht, konzentriert sich auf die Suche nach Lösungen statt auf mögliche Steine am Wegesrand. Das erleichtert nicht nur den Arbeitsalltag, sondern auch das Privatleben.
Vanessa Kießling, angehende Kauffrau für Digitalisierungsmanagement, setzt auf positives Denken.