Seitenkanalpumpe
Die Seitenkanalpumpe ist eine Pumpe, die zwischen der Verdränger- und Kreiselpumpe einzuordnen ist. Dabei wird die Leistung von einem konzentrisch im Gehäuse rotierenden sternförmigen Rad (z. B. Sternrad) auf die Förderflüssigkeit in einem neben dem Laufrad angeordneten Seitenkanal übertragen.
Das Sternrad mit geraden radialen Schaufeln ohne Radseitenwände ist sehr einfach gebaut und wird außen sowie an beiden Seiten von den Gehäusewänden mit engen Spalten umschlossen. Das Gehäuse hat ein- oder beidseitig je einen Seitenkanal, der sich fast über den gesamten Umfang erstreckt, aber an einer Stelle (zwischen dem Eintritts- und Austrittsschlitz) unterbrochen ist. siehe Abb. 1 Seitenkanalpumpe
Während des Umlaufs bewegt sich die Förderflüssigkeit mehrfach zwischen den Zellen des Sternrades sowie dem Seitenkanal hin und her, wobei durch Impulsaustausch eine starke Energieübertragung zwischen der Förderflüssigkeit, die annähernd mit der hohen Umfangsgeschwindigkeit des Rades rotiert, und derjenigen, die langsam im Seitenkanal strömt stattfindet. Dieser sich mehrfach am Umfang wiederholende Impulsaustausch verursacht eine sehr große Förderhöhe, die gegenüber gleich großen und mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit rotierenden Radialrädern das 5- bis 15-fache beträgt. Neben dieser großen Förderhöhe, die bei mehrstufigen Seitenkanalpumpen (siehe mehrstufige Pumpe) noch vervielfacht werden kann, besitzt diese auch den Vorteil der Selbstansaugfähigkeit (siehe selbstansaugende Pumpe).
Ähnlich wie bei Wasserringpumpen bildet das im Pumpengehäuse zurückgebliebene Wasser bei dem rotierenden Sternrad einen Wasserring mit freier Oberfläche, wenn Luft durch den Pumpensaugstutzen in die Seitenkanalpumpe gelangt. Dieser Wasserring würde konzentrisch und damit wirkungslos im Gehäuse umherlaufen, wäre nicht der Seitenkanal an einer Stelle des Umfangs unterbrochen. Durch die Verdrängungswirkung wird der Innenradius des Wasserringes in diesem Bereich des Umfangs kleiner. Dadurch vermindern sich ebenfalls die luftgefüllten Hohlräume zwischen den radialen Schaufeln des Laufrades, aufgrund dessen die Seitenkanalpumpe jetzt als Verdichter nach dem Verdrängerprinzip wie eine Wasserringpumpe arbeitet. Das Einsatzgebiet der Seitenkanalpumpe wird wesentlich durch ihre Selbstansaugefähigkeit und (im Vergleich zu normalen Kreiselpumpen gleichen Bauvolumens) durch ihre große Förderhöhe bei einem kleinen Förderstrom bestimmt. In der Förderhöhe wird sie nur noch von der Peripheralpumpe übertroffen.
Seitenkanalpumpen mit Antriebsleistungen mehr als 4 kW werden wegen der mäßigen Pumpenwirkungsgrade seltener ausgeführt.