Schiffspumpe

Der Begriff "Schiffspumpe" bildet den Sammelbegriff für alle Pumpen, die den einschlägigen Vorschriften der Klassifikationsgesellschaften für den Schiffsbau entsprechen. 

Die Schiffspumpe als Kreiselpumpe hat an Bord äußerst vielseitige Verwendungszwecke (siehe Pumpenverwendungsgebiet). So kommt sie im Maschinenraum als Kesselspeise-, Kondensat- sowie Kreiselpumpe für See- und Frischkühlwasser, im Bug als Querstrahler, in speziellen Pumpenräumen als Ladeöl-, Butterworth- und Ballastpumpe, in Sonderfunktionen als Schlinger-, Krängungs-, Trimm-, Lenz-, Nachlenz-, Bilge-, Feuerlösch- und als verschiedenste Dienstpumpen vor. Auch die Dockpumpe gehört zu den Schiffspumpen. Pumpen für See- und Frischkühlwasser (z. B. die Seewasserpumpe) sowie zum Feuerlöschen entnehmen ihre Förderflüssigkeit über Saugleitungen den Seekästen. Diese sind an der Innenseite der Bordwand unterhalb der Wasserlinie angeordnete Behälter mit seewärts gerichteten Öffnungen, die von Einlaufrechen abgedeckt sind. Das Seewasser als Fördermedium erfordert entsprechende Werkstoffe für die Pumpe: Rotguss oder Bronze (z. B. als Mehrstoff-Aluminiumbronze) für das Pumpengehäuse sowie Laufrad und Chromnickelstahl für die Pumpenwelle

Da aus Lenz- und Ballastwasserleitungen oft größere Luftmengen zu entfernen sind, finden sich an Bord vielfach selbstansaugende Pumpen. Dies sind ständig mitlaufende Wasserringpumpen. Vermehrt setzen sich auch getrennte Entlüftungseinrichtungen (siehe Entlüftung) wie Ejektoren oder zentrale Vakuumanlagen durch.

Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse an Bord hat sich für die meisten Schiffspumpen die quergeteilte (siehe Querteilung) Vertikalpumpe mit direkt aufgesetztem Motor als die geeignete Bauweise herausgebildet. siehe Abb. 1 Schiffspumpe

Vereinzelt tritt auch noch die Längsteilung auf. siehe Abb. 2 Schiffspumpe

Der Förderstrombereich einer vertikalen, quergeteilten Schiffspumpe reicht von 30 bis 1200 m3/h bei Förderhöhen von 15 bis 125 m. Das Laufrad ist für kleine Förderströme ein- und für größere zweiströmig (siehe mehrströmige Pumpe). Die Pumpenwelle ist außerhalb des Pumpengehäuses in fettgeschmierten Wälzlagern geführt. Zur Inspektion oder Reparatur kann das Laufzeug nach Herausnahme der Kupplungsabstandshülse (siehe Wellenkupplung) auf einfache Weise nach oben herausgehoben werden. Der Motor muss nicht abgebaut werden und auch das Pumpengehäuse kann auf seinem Pumpenfundament verbleiben. 

Eine längsgeteilte, vertikale Schiffspumpe wird für Förderströme von 1.000 bis 5.000 m3/h bei 15 bis 85 m Förderhöhe eingesetzt. 

Die Pumpenwelle ist unterhalb der Wellenkupplung in einem fettgeschmierten Wälzlager geführt und unterhalb des Laufrades in einem fördermediumgeschmierten Gleitlager. Zur Demontage des Pumpenläufers ist zuvor das Gehäusevorderteil zur Seite hin abzubauen. siehe Abb. 1 Schiffspumpe

Auf Turbinenschiffen mit großen Kesselanlagen und entsprechenden Kondensatoren werden zur Kühlwasserversorgung zweiströmige Kreiselpumpen eingesetzt. Aufgrund der kleinen Förderhöhen sind aber auch Propellerpumpen in längsgeteilter Ausführung üblich. 

Schiffskondensatpumpen müssen bei geringsten Zulaufhöhen arbeiten. Das Laufrad der ersten Stufe (Sauglaufrad) ist als speziell ausgeführtes Laufrad unten angeordnet und wird auch von unten angeströmt. Zur Verbesserung des NPSHR-Wertes können Vorsatzläufer vorgesehen werden. Die Lagerung liegt außerhalb des Fördermediums. 

Die Förderströme reichen von 5 bis 250 m3/h und Förderhöhen sind von 30 bis 140 m möglich.

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