Trockenlauf
Der meist unerwünschte Trockenlauf einer Kreiselpumpe tritt bei völligem Fehlen der flüssigen Komponente des Fördermediums auf (z. B. nach Lufteinbruch in die Saugleitung) oder bei normaler Förderung beim Festsetzen von Gasblasen (siehe Luftsackbildung) an normalerweise benetzt rotierenden Bauteilen (partieller Trockenlauf). Bei sachgemäßer Konstruktion und normalem Betrieb der Kreiselpumpe füllt die geförderte Flüssigkeit den gesamten Strömungsraum und auch die engen Spaltdichtungen an Laufrädern, Packungen oder Gleitringdichtungen aus. Diese Flüssigkeit trägt zur Schmierung und Kühlung sich berührender Teile bei, übt in Drosselspalten der Laufräder und Wellendurchgängen (siehe mehrstufige Pumpe) zentrierende Kräfte aus; somit können lange, schlanke Gliederpumpen berührungsfrei laufen.
Bleibt diese Förderflüssigkeit aus, so kann es in einigen Bereichen wegen mangelnder Kühlung und Zentrierung zum Trockenlauf kommen. Unzulässige Erwärmung, Abrieb, Fressen der Werkstoffe, Schwingungen und andere Erscheinungen bis hin zur vollständigen Zerstörung der Pumpe können die Folge sein.
Sind die Fälle von totalem oder partiellem Trockenlauf seitens des Betriebes nicht auszuschließen, so ist die Kreiselpumpe u. U. mit einem höheren Aufwand zu konstruieren. Dazu gehören verstärkte Wellen, die die radiale Berührung des Läufers mit Gehäuseteilen verhindern, entsprechende Spaltausführungen (Spaltdichtung) und die vom Fördermedium unabhängige Versorgung der Gleitringdichtungen, Packungen sowie Lager mit Schmier- oder Sperrflüssigkeit.
Die Pumpen mit hydraulischen Entlastungseinrichtungen für den Axialschub müssen ein zusätzliches, den Anlauf verhinderndes Axiallager erhalten. Bei eintretendem Trockenlauf kann auch ein Trockenlaufschutz die Pumpe außer Betrieb setzen.
Die selbstansaugenden Kreiselpumpen benötigen immer eine gewisse Füllung mit Flüssigkeit, um selbst ansaugen zu können. Derartige Pumpen arbeiten während der Ansaugzeit bei partiellem Trockenlauf.