Pipelinepumpe
Die Pipelinepumpe dient zur Überwindung von Höhenunterschieden (siehe geodätische Höhe) und Rohrreibungsverlusten beim Transport des Rohöls durch Rohrleitungen (Pipelines) aus den Erzeugungsgebieten oder Tanklagern zu den Raffinerien sowie zur Förderung der raffinierten Erzeugnisse wie Benzin, Kerosin, Heizöl oder Dieselöl in die Verbrauchergebiete (Produktpipelines). Sie können auch als Laugedruckpumpen in Gaswäschen oder Kavernenpumpen zur Ausspülung und Befüllung von Salzstöcken eingesetzt werden. Diese Pumpenverwendungsgebiete erfordern Pumpen ohne Entlastungseinrichtung.
siehe Abb. 1 Pipelinepumpe
Anforderungen an Pipelinepumpen
- Betriebssicherheit: Dies erfordert einen einfachen und robusten Aufbau. Daraus folgen eine geringe Stufenzahl und Ausgleich der axialen Kräfte durch gegenläufig angeordnete oder zweiströmige Laufräder (siehe gegenläufige sowie mehrströmige Pumpe). siehe Abb. 1 und 2 Pipelinepumpe
- Leichte Montage und Demontage: Die gute Zugänglichkeit und Auswechselbarkeit von Verschleißteilen wird durch die Gehäuseteilung in Wellenebene (siehe Längsteilung) und durch die Anordnung der Stutzen am Gehäuseunterteil erreicht. siehe Abb. 11 Pumpengehäuse
- Hoher Wirkungsgrad über einen möglichst weiten Förderbereich: Diese Forderung kann durch die Wahl mehrstufiger, gegenläufiger Pumpen oder insbesondere bei großen Förderströmen von einstufigen Maschinen mit zweiströmigem Laufrad erfüllt werden. Die Pumpen können auch parallel oder hintereinander geschaltet werden (siehe Parallel- oder Serienbetrieb). Die Viskosität des verwendeten Fördermediums muss bei der Auslegung berücksichtigt werden.
- Anpassungsfähigkeit durch verschiedene Einbauten an die Förderleistungen bei Ausbaustufen: Durch Veränderung der Laufradbreite oder des Laufraddurchmessers können diese Anpassungen vollzogen werden.
Beim Pumpengehäuse von mehrstufigen Pumpen sind die Umführungskanäle strömungstechnisch günstig ausgebildet. Die auswechselbaren Buchsen schützen sämtliche einem Verschleiß unterliegenden Laufflächen. siehe Abb. 2 Pipelinepumpe
Als Wellendichtungen werden fast ausschließlich Gleitringdichtungen verwendet. Es ist möglich, eine Packungsstopfbuchse einzubauen. Als Lager werden sowohl Wälz- als auch Gleitlager, zur Aufnahme des Axialschubes auch Drucksegmentlager verwendet.
Durch die Verwendung einer elastischen Wellenkupplung mit Abstandshülse wird das Auswechseln der antriebsseitigen Gleitringdichtung oder der Lager ohne Abbau des Pumpenläufers ermöglicht. Damit entfällt die Verschiebung oder Entfernung des Antriebs von der Grundplatte (siehe Prozessbauweise).
Eine Boosterpumpe ist praktisch immer vorhanden, sodass meist kein extrem niedriger NPSH-Wert gefordert wird. Die Pipelinepumpen werden meist vollautomatisch von einer Leitstelle betrieben.
Wichtige zu überwachende Werte der Pipelinepumpe
- Vordruck
- Lagertemperatur
- Wellendichtungsdruck, Leckage
- Temperatur des Fördermediums
- Öldruck vor dem Drucksegmentlager
- Schwingungsamplitude zur Kontrolle der Lager und des Saugverhaltens (bzgl. Kavitation)
Beim Anfahren ist darauf zu achten, dass durch eine Folgesteuerung das Öffnen des Saugschiebers, des Druckschiebers und der Hauptschieber der Pumpstation sowie das Einschalten der Schmierölpumpe und Zubringerpumpe (Boosterpumpe) zeitlich verkettet sind.