Wächter aus der Ferne

Ausfälle in Produktionsan­lagen kosten Unternehmen viel Zeit und Geld. Mit KSB SupremeServ Monitoring lassen sich Schäden an Maschinen früh­zeitig erkennen und so Ausfallzeiten minimieren. Der smarte digitale Service ermöglicht Kunden auf diese Weise einen effizienten Betrieb von Pumpen und rotierenden Maschinen.

Der globale Wettbewerb zwingt produzierende Unternehmen heute mehr denn je, ihre Effizienz zu steigern und ihre Kosten zu verringern. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Instandhaltung von Anlagen über „Predictive Maintenance“. Die vorausschauende Wartung kann ungeplante Ausfälle verhindern und den effizienten Betrieb von ­An­lagen sicherstellen. Damit lassen sich Wartungen besser planen sowie Prozesse einfacher kontrollieren. Das Thema betrifft insbesondere Wasserwerke, Kläranlagen und die ­Industrie sowie Betriebe in der ­Chemie- und Energiewirtschaft.

Einfacher Einstieg

„Predictive Maintenance“ erfordert eine belastbare Datenbasis, die Rückschlüsse auf den Zustand der Maschinen zulässt. Einen einfachen Einstieg in die Welt der vorausschauenden Wartung bietet KSB mit dem KSB SupremeServ Monitoring. Diese Dienstleistung basiert auf der Nutzung der Überwachungseinheit KSB Guard, deren Sensorik Schwingungen und Temperatur von Pumpen sowie anderen rotierenden Maschinen aufnimmt. KSB Guard ermöglicht eine kontinuierliche, digitale Datenerfassung, die einen umfassenden Überblick über den Zustand des Aggregats liefert.

Schnelle Analyse

Nicht alle Unternehmen verfügen über erfahrene Diagnoseexperten, welche die übermittelten Daten einer Maschine analysieren und richtig interpretieren können. Für diese Unternehmen gibt es KSB SupremeServ ­Monitoring. „Aus der Ferne überwachen wir heute bereits mehr als 3.000 Pumpen in rund 40 Ländern weltweit“, sagt Lukas Schneider vom KSB SupremeServ Monitoring-Center in Frankenthal. „Dabei nutzen wir neben klassischen Diagnoseverfahren auch künstliche Intelligenz.“ Als Wächter aus der Ferne rückt KSB auf diese Weise noch ein Stückchen näher an seine Kunden.

Von Frankenthal aus haben die Diagnoseexperten von KSB die Pumpen ihrer Kunden im Blick.

Die Fachleute in einem der KSB SupremeServ Monitoring-Center im deutschen ­Frankenthal und indischen Pune erhalten die Daten aus der KSB-Cloud. Dort landen alle von der Pumpe oder ­Maschine gesendeten Werte bei den Experten, die diese auswerten. Die Diagnose­experten betrachten auf den Bildschirmen die übermittelten ­Daten, die sich als zahl­reiche Linien in verschiedenen Farben darstellen – ähnlich wie Herzmuskelspezialisten das Bild eines Elektrokardiogramms interpretieren. Erkennt das Team Auffälligkeiten in den Messdaten, beginnt die Detailanalyse. Diese erfordert neben hochwertigen Messdaten viel Know-how. Darüber hinaus profitiert KSB von seiner mehr als 150-jährigen Erfahrung im Pumpenbau. So lassen sich Erkenntnisse gewinnen und Informationen für die Analyse ableiten. So ergibt sich für alle KSB-Kunden der Mehrwert, Schäden früh zu erkennen und gezielt handeln zu können. Daraus resultiert ein zuverlässiger und sicherer Betrieb der Produktionsanlagen.

Nach der Detailanalyse der Daten dokumentieren die erfahrenen Diagnoseexperten von KSB das Ergebnis und teilen es dem Kunden mit. Darin enthalten ist neben der vermuteten Schadensursache auch die konkrete Handlungsempfehlung. Dabei handelt es sich üblicherweise um Empfehlungen zu Instandsetzungs- oder Wartungsmaßnahmen. Den passenden und schnellen Service bieten die Techniker des KSB SupremeServ – ein Rundum-sorglos-Paket für den Kunden.

„Mit KSB SupremeServ Monitoring haben wir das Serviceangebot ausgebaut und entlasten unsere Kunden durch das proaktive Bereitstellen von Handlungsempfehlungen für ­einen effizienten Pumpenbetrieb“, so Lukas Schneider. „Wir analysieren nicht nur die Messdaten, sondern bieten auch eine ge­eignete Dienstleistung oder das benötigte Ersatzteil.“

„Wir verlängern die Lebensdauer der Pumpen unserer Kunden.“,

­Wouter De Mesmaeker, Ingenieur bei KSB SupremeServ in Belgien

Im Einsatz beim Kunden

Wie KSB SupremeServ Monitoring in der ­Praxis aussieht, zeigt ein Beispiel aus ­Belgien. Dort fertigt ein Automobilhersteller seine Fahrzeuge und nutzt in seinen Produktionsanlagen diverse Pumpen. Das Unternehmen testete KSB Guard an einer in der Lackier­anlage eingesetzten Pumpe, die für den Transport verdünnter, überschüssiger Farbe zur Wiederverwertung eingesetzt wird.

„Die übermittelten Daten zeigten eine Unwucht am Pumpenlaufrad“, erklärt Wouter De Mesmaeker, der als Ingenieur bei KSB ­SupremeServ in Belgien arbeitet. „Daraufhin haben wir uns das Aggregat genauer angesehen und festgestellt, dass Pumpenge­häuse, Druckdeckel und Laufrad durch Farbreste erheblich verschmutzt waren.“ Diese drei stark belasteten medienberührten Bauteile verursachten hohe Schwingungen beim Schaufelklang der Pumpe – ein typisches Merkmal an Schwingungen von Kreiselpumpen. Kurz gesagt: Die Pumpe konnte nicht zuverlässig und effizient arbeiten, ihre „Lebenserwartung“ verkürzte sich so deutlich.

Nach der Schnellprüfung nahm das Serviceteam die Pumpe zunächst vorübergehend wieder in Betrieb, damit die Fertigungs­anlage für eine Woche wie gewohnt laufen konnte. Die Überholung des Aggregats fand dann am darauffolgenden Wochenende, als der Betrieb ruhte, statt.

Als erste Maßnahme demontierten die Servicespezialisten von KSB SupremeServ die Pumpe, reinigten die betroffenen Teile und führten ein gründliches Sandstrahlen durch. Nach ausführlichem Prüfen und Messen baute das Technikerteam das Aggregat ­wieder zusammen.

Doch eine dauerhafte Lösung für das Problem des Kunden war das nicht. „Deshalb ­boten wir für die betroffenen Pumpenbauteile eine spezielle Antihaftbeschichtung an“, so De Mesmaeker. Auch für die übrigen Komponenten des Aggregats empfahlen die ­Serviceexperten individuelle und hochwertige Werkstoffe. „Unsere Empfehlungen verlängern die Serviceintervalle und damit die Lebensdauer der Pumpe unseres Kunden.“

So wie in Belgien kann KSB mit seinem digitalen Serviceangebot weltweit Verschleißerscheinungen und Schäden an Pumpen und rotierenden Maschinen früh erkennen. So lassen sich notwendige Wartungs- und Reparaturarbeiten frühzeitig einplanen und durchführen, sodass mögliche Folgeschäden vermieden werden.

Starke Verschmutzungen eines Bauteils führten zu einer Unwucht am Pumpenlaufrad bei einem KSB-Kunden in ­Belgien. Durch KSB SupremeServ Monitoring und das schnelle Handeln der KSB ­SupremeServ-Techniker vor Ort konnte das ­Aggregat schnell wieder effizient arbeiten.

„Predictive Maintenance“ verringert …

... die Wartungs- und Servicekosten um ... die Maschinen- und Anlagenstillstände um ... die Ersatzteilbestände um 18 17 13 % % %

Viele Pumpen zu retten

Durch das Zusammenspiel von Digitalisierung und Service kann KSB seinen Kunden nicht nur ein Produkt anbieten, sondern auch den passenden Service. „Wer KSB SupremeServ Monitoring nutzt, hat im internationalen Wettbewerb einen Vorteil“, sagt Lukas Schneider. „Denn wir melden uns bei unseren Kunden mit der Lösung, bevor sie überhaupt wissen, dass sie ein Problem haben.“

Der Einsatz des KSB Guard lohnt sich übrigens besonders bei älteren Pumpen. Das Überwachungssystem lässt sich für Maschinen jeden Baujahres und jedes Herstellers verwenden. Denn gerade bei älteren Pumpen empfiehlt sich eine Überwachung. Zahlreiche Aggregate auf der ganzen Welt laufen bereits seit Jahrzehnten und viele davon nicht mehr so effizient und zuverlässig wie gewünscht. „Pumpen sterben langsam“, weiß auch Schneider zu berichten. „Unsere Aufgabe ist es, dies rechtzeitig zu verhindern.“

„Wir überwachen heute bereits mehr als 3.000 Pumpen in rund 40 Ländern.“

­­Lukas Schneider, Leiter KSB SupremeServ Monitoring-Center

Lukas Schneider führt durch das KSB SupremeServ Monitoring-Center in Frankenthal