Sauerkraut in der Wüste
Bei ihren weltweiten Einsätzen zeigen die KSB-Monteure viel Flexibilität. Nur wenn es ums Essen geht, sind sie kompromisslos – zum Beispiel 1980 in Libyen.
In El-Sarir, im Südosten Libyens, soll mit Hilfe von KSB-Pumpen ein Stück Wüste wieder in fruchtbares Land verwandelt werden. Das Serviceteam muss 30 Pumpen in der libyschen Ödnis, 800 Kilometer südlich der Mittelmeer-Hafenstadt Benghasi, in möglichst kurzer Zeit montieren und zum Laufen bringen. Die Monteure und ihre libyschen Helfer leben in einem eilig zusammengekauften Camp – samt Abwasseranlage und Trinkwasserversorgung, Notstromaggregaten und einer kleinen Tankstelle.
Der Verpflegungs- und Wohnbereich verfügt über Klimaanlagen, da tagsüber die Temperaturen auf 50 Grad im Schatten ansteigen können. Je zwei Monteure wohnen in einem 10,5 Quadratmeter großen Wohncontainer-Zimmer. Zwischen den Wohntrailern sind Dusche, Toilette und Waschbecken installiert, die sich jeweils vier Monteure teilen müssen. Die Küche ist gut 14 Quadratmeter groß, der gemeinsame Ess- und Aufenthaltsraum misst knapp 34 Quadratmeter.
Ein Frankenthaler Koch zaubert Semmelknödel in der Wüste
Mit den Kochkünsten des libyschen Küchenmeisters sind offenbar nicht alle glücklich. Ein Mitglied der KSB-Mannschaft erinnert sich daran, dass die Männer mit dem, was der heimische Koch ihnen an Mahlzeiten vorsetzt, überhaupt nicht einverstanden sind. Die Monteure meckern und maulen wohl so wirksam, dass „sich der Betroffene selbst von herber Kritik frustriert fühlte und floh“, schreibt der Redakteur der Mitarbeiterzeitschrift.
Doch die Monteure wollen ja nicht nur Aufgewärmtes aus der Dose essen. Also schreiben sie ein Brand-Telegramm an Wilhelm Herting, einen stadtbekannten Frankenthaler Koch. Nach einer langen Reise kommt der 58-Jährige in Libyen an, verschafft sich einen Überblick über die Lebensmittelvorräte und die Nachbestellmöglichkeiten. Wenig später legt Herting los und zaubert Semmel- oder Kartoffelknödel, Rumpsteaks à la Lambsheim, Schnitzel, Leberknödel mit Sauerkraut oder Sauerbraten mit Rosinen. Die 20 KSB-Monteure sind im siebten kulinarischen Himmel. Fünf Wochen dauert Hertings Einsatz in der libyschen Wüste.