Für die perfekte Welle
In der neuartigen Surfanlage eines Mailänder Aquaparks kommen 15 Propellerpumpen mit Tauchmotor von KSB zum Einsatz. Pünktlich zu Beginn der Hauptsaison nahmen die Betreiber des „Idroscalo“ die neue Attraktion in Betrieb. Doch damit alles so reibungslos funktionieren und die zahlreichen Besucher ihr aufregendes Surfvergnügen genießen konnten, mussten die KSB-Ingenieure im Vorfeld ganze Arbeit leisten.
Das Projekt: Durchzugsstarke Pumpen für Surfanlage
Die Unit Parktech AG, ein Hersteller von Surfanlagen mit Firmensitz in Deutschland, entwickelte für den norditalienischen Aquapark eine Surfanlage, die in ihrer Ausführung neuartig ist: Sie kommt direkt auf einem See zum Einsatz. Dadurch lässt sich Förderhöhe bei Wasser einsparen, sodass der Surfpool im Vergleich zu an Land gebauten Anlagen nur halb so viel Energie benötigt. Er erzeugt auch eine bessere Welle und das Feeling des Surfens wird durch die Platzierung des schwimmenden Surfpools auf einer Wasserfläche optimaler transportiert.
Der Kunde: Unit Parktech AG
Die 2008 in Köln gegründete Unit Parktech AG war lange Zeit darauf spezialisiert, klassische Kunststoff-Verarbeitungsmethoden für das Snowboarden und Wakeboarden zu nutzen. 2016 erweiterte das Unternehmen sein Geschäftsfeld auf das Surfen und ist heute Weltmarktführer bei der Herstellung und Ausrüstung von Surfanlagen.
Die Herausforderung: Vorhandenes Pumpendesign nicht ausreichend
Weil die Aggregate unterhalb des Pools arbeiten sollten, um einen optimalen Wirkungsgrad zu erzeugen, wurden die Ingenieure von KSB in Halle vor die Aufgabe gestellt, die Baureihe anzupassen. So standen sie vor der Herausforderung, die Pumpen so umzukonstruieren, dass die Wartung, wie zum Beispiel der regelmäßige Getriebeölwechsel, nicht wie sonst üblich durch einen Taucher unter Wasser ausgeführt werden musste, sondern sowohl die Einbringung der Pumpen in die Anlage als auch deren Wartung ganz einfach von oben her vorgenommen werden konnte.
Die Lösung: Individuelle Anpassung der Pumpenkonstruktion
Nachdem sie die speziellen Anforderungen mit Parktech besprochen hatten, gingen die Ingenieure von KSB daran, die Pumpen an die gewünschten Erfordernisse anzupassen. Sie bauten die Amaline-Pumpe um und verpassten ihr eine Anströmung wie bei der Amacan-Pumpe. Außerdem wurden die Flügel des Aggregates angepasst. In enger Zusammenarbeit mit Parktech entwarfen und konstruierten die KSB-Ingenieure zusätzlich ein Sondergehäuse in Trichterform, das die Handhabung und Instandsetzungsarbeiten erleichtert, weil die Pumpen sich damit wie gewünscht von oben warten und im Notfall auch leicht herausnehmen lassen.
Die lösungsorientierte Zusammenarbeit mit Parktech führte dazu, dass die auf dem See schwimmende Surfanlage zum Zeitpunkt der Fertigstellung eine Weltneuheit wurde: Die Hochleistungspumpen des Surfpools fördern 30.000 Liter Wasser pro Sekunde und erzeugen damit eine 10 Meter breite und bis zu 1,80 Meter hohe, surfbare Tiefwasserwelle – und das bei vergleichsweise niedrigen Energiekosten und Null Wasserverbrauch. Positiver Nebeneffekt: Surfstunden können kostengünstiger angeboten werden.
Übrigens hat die Anlage noch einen zusätzlichen, ökologisch sinnvollen Effekt: Da es sich bei dem Mailänder See um ein stehendes Gewässer handelt, sorgt die Surfanlage für die Umwälzung des Wassers – hierbei findet eine Sauerstoff-Zuführung in großem Maße statt, was die Wasserqualität deutlich verbessert. Siebe vor der Pumpeneinströmung und ein vergleichsweise niedriger Ansaugdruck sorgen im übrigen dafür, dass Fische und andere Wasserbewohner nicht angesaugt werden. Eine Win-win-Lösung für Wassersportbegeisterte und die Natur.
Zahlen I Daten I Fakten
Anlage: Surfanlage im Mailänder Aquapark "Idroscalo"
Endkunde: Unit Parktech AG
Projektdaten: 15 Stück Amaline 800 (Sonderbauform)