Unsichtbare Helden der Verkehrswende: Wie Pumpen und Armaturen nachhaltige Mobilität ermöglichen
Wiederaufladbare Batterien sind entscheidend für den Wechsel zu einer CO₂-armen Elektromobilität. Was viele nicht wissen: Pumpen und Armaturen spielen eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Batterien für E-Autos.
Pumpen und Armaturen sind entscheidend für die Herstellung von Batterien
Für die Produktion der Batterien von Elektroautos ist eine komplexe, über den ganzen Globus verteilte Produktionskette notwendig – und Pumpen und Armaturen sind fast an jedem Schritt der Produktionskette beteiligt.
Die Produktionskette beginnt mit dem Abbau von Rohstoffen wie Lithium, Kobalt, Mangan, Nickel und Grafit. Dies sind die aktiven Materialien (Battery Active Materials, BAM), welche durch ihre elektrochemischen Eigenschaften das Speichern von Energie ermöglichen. Der wichtigste dieser Rohstoffe ist Lithium, das bei der Lithium-Raffinierung isoliert und gereinigt wird. Parallel dazu erfolgt die Herstellung der Kathodenmaterialien, die durch ihre Fähigkeit, Lithium-Ionen aufzunehmen und abzugeben, das Laden und Entladen der Batterie ermöglichen. Gleichzeitig findet die Produktion des Elektrolyten statt, der Flüssigkeit, welche die Beweglichkeit von Lithium-Ionen möglich macht. Der nächste Schritt ist die Kathodenherstellung. Bei der Montage und dem Befüllen der Batteriezellen werden aus den Elektroden- und Elektrolytmaterialien Zellen hergestellt. Diese können in Serie und parallel geschaltet werden, um die gewünschte Spannung zu erreichen. Nach dem Ende des Lebenszyklus der Batterie kann der überwiegende Teil der Rohstoffe durch Recycling zurückgewonnen und wiederverwendet werden.
Wie tragen Pumpen und Armaturen zur Produktion von Batterien bei? Die Zahlen in der Infografik oben markieren Stellen, bei denen Pumpen und Armaturen eine tragende Rolle spielen. Sehen wir uns diese genauer an.
2. Lithium-Raffinierung: Hermetisch dichte Chemiepumpen für heiße und aggressive Lösungen
Unter den aktiven Materialien ist Lithium das wichtigste. Lithium-Raffinerien trennen es von anderen Substanzen wie Calcium oder Magnesium, um es für die Batterieproduktion nutzbar zu machen. Dafür erhitzen sie das aus dem Bergbau stammende Konzentrat und vermischen es mit Schwefelsäure, um Lithium herauszulösen. Stammt das Konzentrat aus Sole, führen sie Soda hinzu, um Lithiumverbindungen als weiße Flocken auszufällen. Ein weiteres Verfahren verwendet die Firma Vulcan, die heiße Sole aus 3000 bis 5000 Metern Tiefe unter dem Rheingraben fördert: Sie zerlegt das Salz in der Sole durch Elektrolyse in Lithium und Chlor. Als Endprodukte dieser Prozesse entstehen Lithiumkarbonat, Lithiumhydroxid oder metallisches Lithium. Allen Verfahren ist gemeinsam, dass sie extreme Anforderungen an Pumpen und Armaturen stellen, da sie mit korrosiven, abrasiven und oft heißen Lösungen arbeiten. In der Regel werden daher kunststoffausgekleidete Armaturen und Pumpen benötigt, die beständig gegen Chemikalien sind. Ein Beispiel für eine geeignete Pumpe ist die Chemienormpumpe Magnochem von KSB. Diese nutzt eine Magnetkupplung, die das Drehmoment kontaktlos durch das Gehäuse auf die Welle überträgt. Dadurch sind keine Dichtungen notwendig, an denen Leckagen auftreten könnten, was die Pumpe besonders für die Förderung von giftigen und ätzenden Flüssigkeiten geeignet macht. Zudem hält das Aggregat Temperaturen bis zu 400 °C stand.
4. Elektrolytherstellung: Armaturen sorgen für genaue Dosierungen von Lösungsmitteln und Salzen
Lithium-Batterien sind mit einer Flüssigkeit gefüllt, welche die Bewegung von Lithium-Ionen zwischen der positiven Kathode und der negativen Anode ermöglicht. Diese Flüssigkeit, Elektrolyt genannt, besteht typischerweise aus einem Lösungsmittel und einem Lithiumsalz wie Lithiumhexafluorophosphat (LiPF6). In Chemieunternehmen regeln Pumpen und Armaturen beim Herstellen des Elektrolyten den Transport von den Vorratsbehältern zu den Mischtanks. Präzision ist hier entscheidend, denn die Bestandteile müssen genau dosiert sein, um eine gleichmäßige und effektive Batterieleistung zu gewährleisten. Zudem müssen die Geräte sicher gegen Leckagen und beständig gegen aggressive Substanzen sein. Denn LiPF6 kann mit Feuchtigkeit reagieren und hochgiftige und aggressive Flusssäure (HF) bilden, wenn es austritt. Zudem sind die organischen Lösungsmittel brennbar. Geeignete Pumpen sind hier die MegaCPK und die hermetisch dichte Magnochem. Ein Beispiel für eine passende Armatur ist das Membranventil SISTO-20, das mit Polytetrafluorethylen (PTFE) ausgekleidet ist. PTFE ist resistent gegenüber starken Säuren, Basen, Lösungsmitteln und Oxidationsmitteln. Zudem hat es einen sehr niedrigen Reibungskoeffizienten. So können die Ventile leicht betätigt werden, was genaue Dosierung vereinfacht.