Radialkraft
Als Radialkraft wird allgemein eine in radialer Richtung zum Zentrum oder vom Zentrum weg gerichtete Kraft bezeichnet. Bei der Bewegung eines massebehafteten Körpers oder Fluidelements auf einer Kreisbahn besteht ein Gleichgewicht in radialer Richtung zwischen der nach außen gerichteten Fliehkraft (Trägheitskraft) und der nach innen gerichteten Zentripetalkraft (Beschleunigungskraft).
Bei Kreiselpumpen wird als Radialkraft (auch Radialschub) die am Rotor der Pumpe einwirkende Kraft bezeichnet. Die Radialkraft am Rotor einer Kreiselpumpe bestimmt die Biegebelastung und daraus resultierende Biegeverformung der Welle und die Belastung der Radiallager.
Die resultierende Radialkraft am Rotor einer Kreiselpumpe setzt sich aus der von hydrodynamischen Vorgängen hervorgerufenen hydraulischen Radialkraft sowie mechanisch bedingten Anteilen von der Wirkung einer Unwucht und (bei nicht vertikaler Pumpenwelle) des Eigengewichts der Rotorteile zusammen.
Die hydraulische Radialkraft am Laufrad einer Kreiselpumpe wird (bei radialen und halbaxialen Laufrädern) als in der Mitte der Laufradbreite am Austritt einwirkend angenommen. Bezogen auf das gehäusefeste Bezugssystem kann zwischen nicht umlaufenden und umlaufenden (bspw. mit der Drehzahl umlaufenden wie der Unwuchtkraft) und im Hinblick auf die Zeitabhängigkeit zwischen stationären und instationären (meist periodischen) Kraftanteilen unterschieden werden. Die hydraulische Radialkraft an einem Laufrad enthält sowohl stationäre wie instationäre Anteile.